Frühlingsanfang = Zeit für den Frühjahrsputz! Meistens im März findet Hamburg räumt auf statt. So auch in diesem Jahr. Vom 25. März bis zum 3. April 2022 räumen wir gemeinsam auf, damit unsere Stadt nicht nur die schönste, sondern auch die sauberste Stadt der Welt ist. Aber wäre es nicht viel besser, wenn es erst gar nichts zum Aufräumen gäbe? Wir teilen unsere liebsten Zero Waste Tipps. Denn mit kleinen neuen Gewohnheiten lässt sich im Alltag viel Müll reduzieren oder gleich komplett vermeiden.
Was ist Hamburg räumt auf?
Deutschlands größte Stadtputzaktion! Dabei könnt ihr euch in Teams zusammenschließen und unsere schöne Stadt vom Müll befreien. Dabei gibt es Preise von Hamburger Firmen zu gewinnen. Wer keine eigene Crew hat, kann bei einem der vielen Aufräumevents mitanpacken.
Unsere Tipps für weniger Müll im Alltag
Hinter Zero Waste steckt die Lebensphilosophie, möglichst wenig bis gar keinen Müll zu produzieren. Als Müll wird alles betrachtet, das nicht in den Kreislauf zurückgeführt werden kann. Also alles, was nicht vollständig recycelt oder kompostiert wird. So wird verhindert, dass wichtige Nährstoffe und Rohstoffe verloren gehen.
So, jetzt aber genug Theorie. Denn reden ist bekanntlich Silber, aber Machen ist Gold! Deswegen findet ihr hier unsere liebsten Zero Waste Tipps, die euch als Inspiration dienen sollen, in eurem Alltag Müll zu reduzieren.
Wiederverwendbare Teebeutel
Mikroplastik ist wahrscheinlich nicht das erste, woran ihr bei einer heißen Tasse Tee denkt. Leider stecken in Teebeuteln mehr synthetische Fasern als uns lieb ist. Auch wenn die gängigen Teemarken hierzulande Bioplastik verwenden, der bei Brühtemperatur keine Plastikteilchen ins Wasser abgibt, im Biomüll oder auf dem Kompost sollten selbst einfache Teebeutel laut Utopia nicht entsorgt werden. Während die Naturfasern verrotten, zerfällt das Bioplastik in noch kleinere Teilchen, Mikroplastik eben. Deswegen: losen Tee kaufen und wiederverwendbare Beutel, Eier oder Filter verwenden.
Einfrieren in Zippbeuteln aus Silikon
Noch mehr Zero Waste-Tipps für die Küche: Zippbeutel aus Silikon sind mindestens genauso praktisch wie die ollen Plastikbeutel und halten dafür viiiiiiiiiel länger. Sie können nicht nur in den Tiefkühler, sondern auch in die Spülmaschine und sogar in die Mikrowelle. Außerdem sind sie superpraktisch als Brotbeutel für unterwegs. Genauso eignen sich auch benutze Eis- oder Joghurtbehälter und Schraubgläser (die aber bitte nicht zu voll machen, damit sie nicht platzen).
Kiste mit Obst & Gemüse bestellen
Bei Leni steht jeden Mittwochmorgen eine Kiste mit frischem Gemüse vom Hof um die Ecke vor der Tür. Regional, saisonal und unverpackt. Was in der Kiste drin ist, ist jede Woche wieder eine kleine Überraschung. Die leere Kiste geht dann einfach beim nächsten Mal wieder mit – und so entsteht null komma null Verpackungsmüll. Hier findet ihr eine Übersicht verschiedener Biokisten, die in ganz Hamburg oder einzelnen Stadtteilen verfügbar sind.
Einfach mal fest statt flüssig
Ob Shampoo, Spülung, Seife oder Bodylotion – mittlerweile gibt es für fast jedes flüssige Kosmetikprodukt eine feste Alternative. Und das ist auch gut so. Denn im Bad fällt viel Plastikmüll an, der sich mit kleinen Änderungen vermeiden lässt. Festen Produkte gibt es mittlerweile sogar im Drogeriemarkt. Meiner Erfahrung nach halten feste Produkte übrigens auch länger als flüssige. Sie sind also nicht nur gut für die Umwelt, sonder auch fürs Sparschwein.
Aufbewahrung in der Küche
Um eure leckeren Essensreste aufzubewahren oder eure Verpflegung mit ins Büro, die Schule oder die Uni zu nehmen, müsst ihr nicht auf Partys gehen, wo euch Plastikschüsseln verkauft werden. Ihr habe das meiste schon zu Hause. Das allseits bekannte 500g Joghurt Pfandglas, das leere Marmeladenglas, die kleine Flasche, in der ihr Vanillesauce gekauft hattet. Wiederverwendbar, fest verschließbar, was will man mehr.
Wenn ihr diese reinigt und durch ein Thermo-Behältnis für warme Speisen und durch eine meist sehr stylische japanische Bento-Box ergänzt, dann spart ihr jede Menge Müll. Aber nicht nur das, ihr setzt auch weit vorher an und vermeidet die aufwendige Herstellung der Hartplastikdosen, die aufwendig um die Welt geschifft werden, um überhaupt erst in eure Küchen zu kommen.
Den Weihnachtsbaum leihen
Welcher Müll wegen unserer geliebten Weihnachtstradition entsteht, das könnt ihr in unserem vorweihnachtlichen Beitrag nachlesen. Um diesen wahnsinnigen Mengen an Weihnachtsbaum-Müll entgegenzuwirken, könnt ihr euch einen Weihnachtsbaum leihen. Folgt den Tipps aus dem Blog-Artikel und entscheidet euch rechtzeitig für euren Baum. Die Nachfrage übersteigt derzeit regelmäßig das Angebot.
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Ein Brotbeutel für den Bäckereieinkauf
Legt euch einen kleinen Stoffbeutel mit zu euren Einkaufsbeuteln, dann spart ihr jedes Mal eine Papiertüte beim Bäcker. Papiertüten bauen sich zwar schneller ab als Plastiktüten, aber ihre Herstellung ist trotzdem energieaufwendig und verbraucht Holz. Vielleicht hast du sogar noch einen Stoffbeutel zu Hause. Viele Firmen verpacken Taschen oder T-Shirts in passenden Stoffbeuteln, für die man dann oft keine Verwendung mehr hat. Aus einem Stoffrest ist ein Brotbeutel aber auch schnell selber genäht. Hier geht es zur Anleitung.
Zu Hause kompostieren
Mit einer Wurmkiste könnt ihr jeden Tag viel Müll sparen, indem ihr Obst- und Gemüseabfälle gleich zu Hause in wertvollen Kompost verwandelt. Eure Zimmer- und Balkonpflanzen werden es euch danken. Wie das funktioniert, könnt ihr in Lenas Erfahrungsbericht nachlesen!
Backmatte statt Backpapier
Wie oft ist auch beim Backpapier die umweltfreundliche Alternative die etwas aufwendigere. Eine Backmatte wascht ihr nach dem Backen ab, statt sie wegzuwerfen. Die Antihaft-Wirkung ist genauso gut wie beim Backpapier, aber die Matte hält sehr viele Backgänge aus. Das Perfide am Backpapier ist, ist dass es trotz seines Namens leider nicht ins Altpapier darf. Wegen seiner Beschichtung gehört es leider zur schlimmsten Art Müll, die nicht recycelt werden kann und nur noch zum Verbrennen in den Restmüll darf.
Flaschen und Becher für unterwegs
Ihr spart viel Geld und und reduziert Müll, wenn ihr eure eigene Wasserflasche mit Leitungswasser immer dabei hast, statt unterwegs etwas zu kaufen. Außerdem könnt ihr sie nicht nur am eigenen Wasserhahn wieder auffüllen, sondern auch an Refill-Stationen von denen es auch in Hamburg schon viele gibt.
Pro Stunde werden in Deutschland nach Schätzungen der Deutschen Umwelthilfe 320.000 To Go-Becher verbraucht. Damit diese aberwitzige Menge nicht weiter ansteigt, steckt euch doch einfach einen eigenen Becher ein. Ein Plastikbecher ist so leicht, dass ihr in einfach in Rucksack oder Handtasche lassen könnt. In einem kleinen Stoffbeutel oder mit verschließbarem Deckel bleibt er sauber und nach der Nutzung geht kein Kaffeerest in die Tasche. Wenn euer Lieblingscoffeedealer schon Pfandbecher anbietet, ist das natürlich auch top! In diesen Cafés erhältst du in Hamburg schon Recup-Becher.
Was sind eure Zero Waste-Tipps?
Wir hoffen, dass euch unsere Tipps dabei helfen, Müll in eurem Alltag zu reduzieren. Und jetzt sind wir natürlich neugierig, in welchen Bereichen ihr bereits Abfall vermeidet und was eure Strategien sind. Schreibt uns eure liebsten Zero Waste-Tipps in die Kommentare!