Fehmarn ist so dicht an Hamburg, dass viele, wenn nicht sogar die meisten, Hamburger:innen schon einmal dort waren. Vielleicht verbindet ihr auch Kindheitserinnerungen an einen Bauernhofurlaub, baden im flachen Ostseewasser oder das Staunen bei der Überfahrt über die Fehmarnsundbrücke mit der Insel. Wenn man heute überlegt, auf einen Ferienflug zu verzichten und den Urlaub in der Nähe zu verbringen, kommt einem dann Fehmarn wie von selbst wieder in den Sinn.
Gerade weil viele Hamburger:innen gerne und oft ihren Urlaub auf Fehmarn verbringen, habe ich mich auf Fehmarn mal unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten umgesehen. Dabei bin ich mit ganz unterschiedlichen Leuten ins Gespräch gekommen, die sich viele Gedanken um ihre Insel machen und sie mit viel Engagement schützen wollen. Für euch habe ich Tipps gesammelt, wie ihr euren nächsten Fehmarnurlaub nachhaltiger gestalten und die Menschen auf der Insel in ihren Bemühungen unterstützen könnt.

Anreise

Bahn

Es ist momentan nicht ganz leicht ohne Auto nach Fehmarn zu kommen. Leider gibt es keine direkte Bahnverbindung mehr. Erst ab 2029 können voraussichtlich wieder Züge nach Fehrmarn fahren. Geplant ist, dass sie dann durch den kombinierten Straßen- und Eisenbahntunnel auf die Insel rollen können. Unterdessen fährt man mit der Bahn bis Lübeck und muss dort in einen Bus umsteigen, der einen dann bis Burg auf Fehmarn oder Puttgarden bringt. Bus und Bahn sind aber gemeinsam auf der Bahnseite buchbar und die gesamte Fahrzeit mit Umsteigen beträgt knapp 3 Stunden.

Reisebus

Ab Hamburg ZOB kann man aber auch den Flixbus nach Puttgarden nehmen, dann ist man ebenfalls in 2-3 Stunden auf der Insel.

Fahrrad

Mit dem Fahrrad kann man die rund 150 km von Hamburg aus natürlich auch zurücklegen. Laut Komoot kann man einen Großteil der Strecke auf Fahrradwegen fahren. Wenn ihr das schon einmal gemacht habt, berichtet doch gerne in den Kommentaren!

Unterkünfte

Auf Fehmarn gibt es viele konventionelle Unterkünfte, die noch klassisch wirtschaften und wo von nachhaltigem Denken nicht viel zu spüren ist. Es gibt aber auch ein paar Anbieter, die sich wiederum sehr viel Gedanken um Umweltschutz in ganz verschiedenen Bereichen machen. Von diesen Gastgeber:innen möchten wir euch gerne einige vorstellen.

Insel Camp

Campingplätze gibt es an der Ostsee wie Sand am Meer. Das Insel-Camp liegt im Südosten Fehmarns direkt am Strand und der Süd-Strand ist entspannt zu Fuß oder mit dem Fahrrad über den Uferweg zu erreichen. Unter den zahlreichen Campingplätzen auf Fehrmarn ist das Insel-Camp von daher etwas Besonderes, als dass es gleich mit mehreren Eco-Labeln ausgezeichnet und der Campingplatz mit den meisten Umweltauszeichnungen Europas ist. Mit einer neuen Generation gehen ja auch oft Veränderungen einher. So war es auch im Insel-Camp, das bereits seit 2001 besteht. Natürlich hat ein Campingplatz immer ein bisschen etwas von einem Parkplatz, weil da ein Haufen Autos, Vans und Wohnwagen stehen. Aber wenn man ständig draußen ist und in direkter Nähe zum Meer, spürt man trotzdem die Verbundenheit zur Natur und so geht es einem auch, wenn man mit Katherin, der Geschäftsführerin des Insel-Camps spricht. Obwohl es kein unerheblicher Aufwand ist, die Prüfungen für die Umweltzertifizierungen zu durchlaufen, legt sie trotzdem großen Wert darauf.

Man ahnt nur noch, wo der alte Feuerwehrteich am Insel-Camp ist.

Bei einem beliebten Campingplatz wie dem Inselcamp lassen sich viele große und kleine Hebel in Richtung Nachhaltigkeit umlegen. Ein dicker Brummer mit vielen Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr ist natürlich der Einsatz erneuerbarer Energien bei Strom und Wärme. Aber auch im kleinen versucht das Insel-Camp nachhaltig zu wirtschaften und auch die Gäste dazu zu ermuntern. So ist die Wegebeleuchtung auf dem Campingplatz mit Dämmerungsschaltern ausgestattet und zum Schutz der Insekten nach unten gerichtet. Auch der Feuerwehrteich auf dem Gelände bietet Insekten und Amphibien einen Rückzugsort. Einwegverpackungen werden möglichst vermieden und der unvermeidliche Abfall wird in einer Wertstoffinsel getrennt. Gereinigt wird mit ökologisch abbaubaren Reinigungsmitteln. Im Miteinander mit den Campenden wird auf Freiwilligkeit gesetzt, aber es werden stets Anregungen zum klimafreundlichen Campen gegeben.

Ahoi Camp

Das Ahoi Camp, das im Frühjahr 2022 im Norden von Fehmarn im Ort mit dem schönen Namen „Altenteil“ eröffnet hat, hatte es beim Start nicht ganz leicht. Die beiden Hamburger, die auch die Bulli-Vermietung „Ahoi Bullis“ betreiben, sind nämlich sozusagen als Quiddjes nach Fehmarn gekommen. Die Städter sind misstrauisch beäugt worden, als sie den bereits bestehenden Campingplatz übernommen haben. So mussten dann die Dauercamper auch tatsächlich die angestammten Plätze räumen, so dass jetzt jeder mal Meerblick in der Front Row genießen kann.

Meerblick in der ersten Reihe

Der alte Campingplatz wurde ziemlich auf links gedreht und dabei die Chance genutzt, Nachhaltigkeit sofort mitzudenken. Es wurde eine biologische Kläranlage angeschafft sowie Solarpanels, um das Wasser in den Sanitäranlagen zu erwärmen. Und auch der neue Spielplatz wurde aus Holz aus der Region gebaut. Der Platz ist mit heimischen Pflanzen begrünt, die mit wenig Wasser auskommen. Außerdem wird auch im Ahoi Camp mit ökologischen Reinigern geputzt und in der zugehörigen Gastro auf Mehrweggeschirr gesetzt. Die zentrale Müllentsorgungsanlage wird dafür genutzt Recycling zu promoten und auf die Wichtigkeit hinzuweisen.

Rezeption und Café des Ahoi Camps

Auch kleine Camper werden schon sensibilisiert, mit der Umwelt sorgsam umzugehen. Wenn am Strand Müll gesammelt wird, gibt es dafür an der Rezeption eine kleine Überraschung. Bei Festen wird gerne mit Brainy Kinderevents zusammengearbeitet um Bastelaktionen und Schatzsuchen bunt, kreativ und trotzdem umweltfreundlich zu gestalten.

Eine gute Sache ist auch, dass ihr auch der Homepage des Ahoi-Camps immer nachvollziehen könnt, was für die Zukunft noch geplant ist, um noch besser zu werden.

Jugendherberge

Viele Menschen haben gar nicht auf dem Schirm, dass man nicht auf Klassenreise fahren muss, um in einer Jugendherberge zu übernachten. Gerade für Familien und Backpacker sind Jugendherbergen eine gesellige und preiswerte Alternative. Das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) bekennt sich schon in seiner Satzung zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung. So beziehen die Häuser des DJH mit wenigen Ausnahmen zu 100% Energie aus regenerativen Quellen.

Die DJH Jugendherberge Fehmarn liegt am Südrand von Burg – sozusagen schon auf dem Weg Richtung Südstrand. Dort wird besonderer Wert auf regionales und saisonales Kochen gelegt, so dass die Gäste zu Beispiel im Herbst auch norddeutsche Spezialitäten wie Rübenmus und Grünkohl genießen können. Viele Lebensmittel erwirbt die Jugendherberge in Bio-Qualität und beim Kauf von Kaffee, Kakao und Zucker wird die Fair-Trade-Initiative der Insel unterstützt. Fest installiert ist der wöchentliche Veggie-Day und gerade beim Frühstücksbuffet und bei Lunchpaketen verzichtet die Jugendherberge auf Einwegverpackungen und bemüht sich um Abfallvermeidung.

Das große Außengelände wird zur Straße hin von einer Benjes- oder Totholzhecke umrahmt. Kleinlebewesen und Insekten bietet sie einen natürlich Lebensraum und auch Vögeln bietet die Hecke so Schutz und Nahrung.

Ferienhof Wichtelweide

Der Ferienhof Wichtelweide ist zur Hauptsache ein Kinderparadies mit einer großzügigen Gartenanlage, aber auch ein Bio-Bauernhof. Seit 1987 wird der Hof ökologisch nach Naturland-Richtlinien bewirtschaftet. Es wird Getreide und Kleegras angebaut und seit 2018 hat die Wichtelweide auch eine eigene Imkerei.

Nature Homes

Der Hof der Familie Albert liegt ziemlich genau in der Mitte von Fehmarn, nicht weit von Burg und umgeben von Feldern. In den Nature Homes gibt es nicht nur Programm für Kinder in der Spielscheune, beim Ponyreiten oder beim Tiere füttern, auch für die Erwachsenen werden Yoga, Meditation oder Backkurse angeboten.

Meditation mit Ellen Albert

Der Hof wird nach Bioland-Richtlinien bewirtschaftet, die Scheunen sind mit Solar-Panels ausgestattet und auch hier kommt der Honig direkt von den eigenen Bienen, deren Kästen gleich hinter dem Haus stehen.

Besonders schön ist, dass die Nature Homes auch ein Heim für Schwalben bieten. Dafür hat der Hof die Auszeichnung des NABU „Schwalbenfreundliches Haus“ erhalten. Diese Auszeichnung ist mit einiger Arbeit verbunden. Man muss sich nämlich nicht nur Gedanken machen, wie man günstig für die Schwalben Leinen anbringt und Gebäude so belässt, dass die Schwalben sich dort weiter wohl fühlen, sondern man muss auch in Kauf nehmen, dass Schwalben ihre Lieblingsplätze ordentlich vollschietern. Leider verlieren die Sommerboten mit zunehmender Modernisierung von Höfen, intensiver Landwirtschaft und fortschreitendem Insektensterben immer mehr ihres angestammten Lebensraums.

Unterwegs auf der Insel

Fahrräder leihen

Auf Fehmarn gibt es 15 Fahrradverleihe, die allerdings zur Hauptsache im Südosten der Insel rund um Burg und Sahrensdorf gelegen sein. Sollte es zu weit von eurer Unterkunft zum nächsten Fahrradverleih sein, besteht aber die Möglichkeit, sich ein Fahrrad oder E-Bike liefern zu lassen.

Eine Übersicht der E-Bike-Ladestationen findet ihr hier.

Fahrräder mieten

Fahrradwege

Um es mit Eißfeldt zu sagen: Hier gibt es nur Flachland, aber dafür einen weiten Horizont. Fehmarn ist geradezu ideal zum Radfahren. Die höchsten Erhebungen sind die Deiche und die Brise ist meist nicht so steif wie an der Nordsee. Den größten Teil der 78 km langen Küstenlinie kann man mit dem Fahrrad abfahren. Im Inselinneren gibt es oft nur Landstraßen, die sich Autos, Füßgänger und Radfahrer teilen müssen. An den vielbefahrenen Strecken gibt es aber meist neben der Straße noch einen asphaltierten Rad- und Fußweg. Am schönsten sind sicherlich die Deichkronenwege und die Fuß- und Radwege, die abseits der Straßen mit Blick auf die Ostsee verlaufen. 

Busse

Tatsächlich haben wir in zwei Wochen Fehmarnurlaub nur einen einzigen Linienbus gesehen, was eigentlich alles über die Taktung der Busse aussagt. Wenn ihr also mit dem Bus unterwegs sein wollt, prüft im Vorhinein genau die Abfahrtszeiten an eurer Haltestelle und verpasst nicht den (meist sehr frühen) letzten Bus zurück.

Mitfahrbänke

Auf Fehmarn gibt es gerade vor Campingplätzen sogenannte Mitfahrbänke. Ich habe da zwar nie jemand drauf sitzen sehen, aber theoretisch können sich so unkompliziert spontane Fahrgemeinschaften bilden. Eine schöne Idee, nachdem das Trampen fast ausgestorben ist.

Gastro

Essen zu gehen ist auf Fehmarn etwas schwierig, wenn man nicht zu den Allesessenden gehört. Oft fühlt man sich z.B. als Vegetarierin in frühere Zeiten versetzt, als man im Restaurant immer nur DEN Salat essen konnte oder nur Beilagen. Es gibt aber auch auf Fehmarn ein paar Places, die sich auf bestimmte Ernährungsweisen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten eingerichtet haben.

Elli’s Snackeria

In Elli’s Snackeria bekommt man Bowls, Salate, Flammkuchen, Kuchen und Nicecream in Bioqualität und es gibt auch immer eine vegane Alternative, was wirklich nicht selbstverständlich ist auf der Insel. Das rote Schwedenhäuschen mit Terrasse liegt direkt am Ostseeküsten-Fahrradweg zwischen Lemkenhafen und Orth.

Cafe Flora

Wer auf Gluten verzichten muss oder möchte, aber trotzdem klassische Torten liebt, ist in Altjellingsdorf im Café Flora an der richtigen Adresse. Auch für laktoseintolerante Gäste ist dort gut gesorgt, da auch die Getränke laktosefrei sind. Das Café wurde ganz urig in einem alten Pferdestall eingerichtet, es hat aber auch einen Garten, um Sonnentage zu genießen und eine Ladestation für E-Bikes.

Quintings

Im Hafen von Orth kann man sich im Quintings an original Fehmarner Burgern gütlich tun. Dort gibt es das Bio-Fleisch der Galloway-Rinder vom NABU Wallnau, Burger-Buns (auch glutenfrei) aus der fehmarner Hofbäckerei und auch die veganen Patties sind selbstgemacht. Die Karte ist nicht groß, aber man spürt, dass sich da jemand viele feine Gedanken über Regionalität gemacht hat.

Ausflüge auf Fehmarn

NABU Wasservogelreservat Wallnau

Das Wasservogelreservat des NABU in Wallnau ist eine ganz tolle Anlage, in der man sich sehr lange aufhalten kann, weil es so viel zu entdecken gibt. Im Haupthaus erhält man einen Überblick über das Gelände und in der Dauerausstellung „Ein Traum vom Fliegen“ erfährt man viel über die Flugrouten der Zugvögel und die Vogelfluglinie, auf der Fehmarn liegt.

Draußen geht es dann über den Naturerlebnispfad weiter, wo man im Vorbeigehen viel über das besondere Ökosystem in Wallnau lerne kann. Highlight sind aber die Hides, die Beobachtungsunterstände, aus denen man die Vögel auf den großen Wasser-, Schilf-und Salzwiesenflächen beobachten kann. Der NABU bietet täglich Führungen an, die sehr zu empfehlen sind. Dann erfährt man noch viel mehr Wissenswertes über die mehr als 280 Vogelarten, die in Wallnau Rast machen. Vor allem können einem die Guides aber auch genau sagen, welche Vogelart man gerade erspäht hat. Spannend ist auch, wie das Gelände u.a. mit Hilfe der Galloway-Rinder gepflegt wird, um die richtigen Bedingungen für die Zugvögel zu erhalten.

Auf Ausguck im Hide

Der „Grüne Brink“

Ein weiteres Vogelparadies auf Fehmarn ist der „Grüne Brink“ im Norden der Insel. Durch den Deichbau im 19. Jahrhundert entstanden dort kleine Binnenseen, die von bis zu 170 Vogelarten als Lebensraum geschätzt werden. Ein öffentliches Wegesystem führt durch die Strandseenlandschaft. Der NABU bietet Führungen durch das Naturschutzgebiet an.

Einkaufen auf der Fair Trade Insel

Shopping ist etwas zwiespältig auf Fehmarn. Da gibt es die Riesensupermärkte, aus denen palettenweise Getränkedosen für die Heimfahrt nach Skandinavien geschleppt werden. In der Hauptgeschäftsstraße in Burg nutzen Bekleidungsgeschäfte und Souvenirkiosks das Saisongeschäft ohne, dass dort von Nachhaltigkeit irgendetwas zu spüren wäre.

Seit 2018 ist Fehmarn aber auch Schleswig-Holsteins erste Fair Trade-Insel. Beim fairen Handel geht es darum Kleinbauern, Kleinbäuerinnen und Arbeitende zu stärken, umweltschonenden Anbau zu fördern und transparente und gerechte Handelsbeziehungen zu gewährleisten. Als Fair-Trade-Insel fördert Fehmarn den fairen Handel auf kommunaler Ebene. Auf einer Karte findet man alle Orte, die fair gehandelte Produkte verkaufen.

Topi Naturkost

Topi Naturkost ist der einzige Bio-Laden auf Fehrmarn und liegt mitten im Zentrum von Burg. Man bekommt dort eine breite Auswahl an Lebensmitteln sowie einige Drogerieartikel. Das zugehörige Bistro ist eine schöne Alternative zu den üblichen Bäckerei-Cafés.

Vai Moana

Das Vai Moana ist DER Fair Trade Laden auf Fehmarn, Er liegt etwas versteckt in einer Seitengasse der Hauptstraße in Burg und verbreitet Urlaubsflair. Dort bekommt man handgemachtes aus aller Welt: Tolle Keramiken, jede Menge Interior, Schmuck und Taschen. Auch wenn die Souvenirs nicht direkt von Fehmarn sind, sind sie doch eine schöne Urlaubserinnerung.

Fair Trade Ware

Surf & Fashion

Surf & Fashion gehört zwar nicht offiziell zur Fair Trade-Allianz der Insel, hebt sich aber deutlich durch einen Fokus auf nachhaltigen Marken von den anderen Bekleidungsgeschäften in Burg ab. Neben Surf- und Skatewear findet man dort auch norddeutsche Styles von Derbe und Fädd.

Hofläden

Unter Hofläden stellt man sich als Städterin eigentlich eine Scheune vor, wo man die direkt vom Bauern oder der Bäuerin das Gemüse kaufen kann, das gerade aus dem Acker nebenan gezogen wurde. Leider gibt es nicht mehr viele Hofläden, weil es sich oft nicht lohnt, so einen Laden den ganzen Tag geöffnet zu halten. Deswegen steht man auf Fehmarn auch manchmal in einem dunklen Raum mit Kartoffel- und Zwiebelsäcken und einer Box als Kasse, auch wenn auf einem Schild oder im Internet „Hofladen“ vermerkt war. Oft sind die Hofläden mittlerweile auch in Cafés integriert und dort gibt es dann ein ganz unterschiedliches Sortiment, dass auch gar nicht unbedingt nur Produkte von der Insel umfasst.

Hofladen Albertsdorf

Im Laden des Hofcafés Albertsdorf bekommt man zur Hauptsache frische Backwaren, aber auch Honig, Marmelade und selbstgenähte Kleinigkeiten für Haus und Küche.

Hofladen Klausdorf

Auch das Hofcafé Klausdorf verkauft Brot und Kuchen aus der eigenen Backstube. Das Sortiment des Hofladens umfasst aber auch Eier, Gemüse, Wurst, Käse, Marmeladen, Honig, Saft, Eis und Schnäpse aus der Region.

Hofladen Klausdorf

NABU Wallendorf

Das Café des Vogelschutzreservats qualifiziert sich nur im ganz weiten Sinne als Hofladen, aber dort kann man Produkte aus dem Fleisch der eigenen Salzwiesen-Galloways kaufen. Es gibt Salami, Corned Beef, Pfefferbeißer, Leberwurst, Steaks und Grillwürste – natürlich in Bio-Qualität.

Wochenmarkt in Burg

Eine gute Gelegenheit regional und saisonal einzukaufen ist der Wochenmarkt vor dem Rathaus von Burg. Dort bekommt man immer mittwochs von 7-14 Uhr frische Lebensmittel, Blumen, aber auch Eingemachtes und Spezialitäten.

Regiomat

Etwas überrascht war ich, als wir in Landkirchen am Regiomat des Osterhofs vorbeigekommen sind. Das ist die moderne Version der Unterstände mit Kassen an der Straße. Dort bekommt man Eier, Käse, Saft, Oliven, Cracker, Honig, Nudeln und Weingummi aus dem Automaten.

Mehrweg für’s Meer

Bereits 2016 hat der NABU die Mehrweg Offensive „Mehrweg für’s Meer“ auf Fehmarn ins Leben gerufen. Auf Fehmarn ist das Plastikmüllproblem präsenter als auf dem Festland, weil jede Böe Plastik direkt in die Ostsee weht. Deswegen hat der NABU mit lokalen Partner:innen das Pilotprojekt „Mehrweg für’s Meer“ ins Leben gerufen, um die Tier- und Unterwasserwelt der Ostsee zu schützen. Bei den teilnehmenden Gastronomiebetrieben kann man sich aussuchen, ob man umweltfreundliches Mehrweggeschirr nutzen möchte oder ob es die Einwegvariante sein muss. Auf einer Karte kann man die Teilnehmenden Bars, Cafés und Imbissbuden finden. Dabei sind u.a. Elli’s Snackeria, der NABU Wallnau und der SB-Markt vom Insel-Camp, Topi Naturkost und der Insel-Imbiss am Ahoi Camp. Wie das mit der Mehrweg-Alternative funktioniert, hat Alea Sophie hier für euch ausgetestet.

Konsumfreie Orte

Bücherhalle

In Burg gibt es eine Stadtbücherei, die eine hervorrangende Option ist, wenn man im Urlaub auf der Sonneninsel mit Regen geschlagen ist. Dort kann man einfach in Ruhe lesen oder sich einen Urlaubsschmöker vom Bücherflohmarkt im Obergeschoss mitnehmen. Natürlich kann man in der Stadtbücherei Fehmarn auch Medien ausleihen. Für vier Wochen kostet der Benutzerausweis 4 Euro und Kinder und Ostsee-Card-Inhabende leihen umsonst.

Strand

Die Strände auf Fehmarn sind im Sommer natürlich die No.1 konsumfreien Räume auf Fehmarn. Schwimmen, sonnen, Beachvolleyball oder Federball spielen – wenn man seinen Picknickkorb zu Hause füllt, braucht man hier den ganzen Tag nichts zu kaufen. Bis das Kind ein Eis will.

Sport & Kultur

Beach please

Es lohnt sich, bei Ankunft das aktuelle Veranstaltungsprogramm zu durchforsten, das oft auch in Ferienunterkünften ausliegt. Gerade in den Sommerferien ist jede Menge los am Strand. Diese Veranstaltungen sind dann alles andere als konsumfrei, allein schon wegen der vielen Foodtrucks, aber zumindest ohne Eintritt. Wir sind gleich am ersten Tag in das Beachvolleyball-Turnier „Rock the Beach“ hineingestolpert, weil man die Fans und die Musik über den ganzen Strand gehört hat. Die Kinder waren auch gleich Feuer und Flamme, als zwei Herren des ETV im Finale standen. Aber auch bei Wassersport-Events wie dem SUP- und Wingfoil-Festival kann man die Wettkämpfe und das Rahmenprogramm for free miterleben.

Dänisches Design

Manchmal verirren sich auch Ausstellungen nach Fehmarn. So war 2022 Wanderausstellung „Gesamtkunstwerke – Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland“ im ehemaligen „Haus des Gastes“ am Südstrand zu sehen. Tatsächlich finde ich es sehr schade, dass diese Ausstellung dort keine ständige Heimat gefunden hat. Arne Jacobsen hat nicht nur Designklassiker wie den Egg Chair entwickelt und die Entwürfe für das Christianeum geliefert. Der Däne hat auch Burgtiefe architektonisch mit den IFA-Türmen und der Bungalow-Siedlung mit Blick auf den Yachthafen sehr geprägt. Viele Sonnenanbetende haben sich aber leider vom proppevollen Strand nicht in die Ausstellung locken lassen, so dass ich sie quasi für mich alleine hatte.

Fehmarn forever

Falls ihr auch schon zu den Fehmarn Lovern gehört, habt ihr vielleicht auch noch ein paar Tipps für uns, wo Nachhaltigkeit auf der Insel groß geschrieben wird oder wo im Kleinen schon ganz viel richtig gemacht wird. Vielleicht macht ihr euch auch jetzt auf, um Fehrmarn zu entdecken, dann lasst Grüße von den Greenschnackern da und erzählt uns, wie ihr es fandet!
Schönen Urlaub!