Der Saisonkalender bildet die Vielfalt der heimischen Obst- und Gemüsesorten ab. Er gibt nach Monaten genau an, wann sie verfügbar sind. Der Saisonkalender weist euch auch darauf hin, ob es sich um Frisch- oder Lagerware handelt.  

Wie kriege ich gesunde Ernährung, Umwelt- und Klimaschutz und Genuss unter einen Hut?

Gesunde Ernährung, Umwelt- und Klimaschutz und Genuss. Das sind ganze vier Wünsche auf einmal. Und ja, es geht. Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, saisonale und möglichst regionale Produkte, die nach ökologischen Maßstäben hergestellt sind, zu essen. Saisonale Lebensmittel enthalten die meisten Nährstoffe und tragen somit zu einer gesunden Ernährung bei. Sie wachsen saisonal und regional, unabhängig von der Einflussnahme durch den Menschen. Dadurch reisen sie nicht, wachsen nicht an artfremden Orten und schützen somit die Umwelt. Sie werden zum Zeitpunkt ihrer vollen Reife geerntet und enthalten dadurch den meisten Geschmack.

Den saisonalen Überblick wahren

Wir leben in einer Zeit, in der uns scheinbar alles zu jeder Zeit zur Verfügung steht: Kirschen im März, Gurken im Dezember, Spargel im Oktober, Erdbeeren im Februar. Jedoch wird sogar die Gemüsezwiebel hierzulande nicht ganzjährig geerntet. Da erscheint es nicht einfach, den Überblick zu behalten. Es ist aber gerade dieser Überblick, der große Wichtigkeit besitzt. Er ist für die gesunde, genussvolle und gleichzeitig umwelt- und klimafreundliche Ernährung mit Obst und Gemüse ausschlaggebend.

Ein Blick in den Saisonkalender

Die wenigsten Produkte sind das ganze Jahr über aus bestenfalls biologischem und regionalem Anbau erhältlich. Vielmehr hat jede Jahreszeit ihr Obst und Gemüse, die sie uns als unterschiedlich vielfältiges, aber immer spannendes Angebot unterbreitet.

Wer von Euch schon jemals einen frischen Apfel vom Baum geerntet, eine reife Tomate vom Strauch gezupft oder eine knackige Karotte aus der Erde gezogen hat, um sie direkt zu verzehren, wird diese Momente nicht vergessen haben. Für die meisten Menschen besteht die Möglichkeit der Ernte im eigenen Beet nicht. Daher ist der Einkauf, der sich am Saisonkalender orientiert, ein wertvoller Ersatz. Dabei ist es egal, ob Ihr bei ökologischen Erzeugern auf den Wochenmärkten oder auf Höfen in eurer Umgebung einkauft.

Wer bereits auf saisonale und regionale Produkte umgestiegen ist, weiß, dass es praktisch kein Zurück gibt. Die Abwechslung, die uns die saisonalen Produkte schenken, spiegelt sich dann auch auf unseren Tellern wider. Sie lässt uns kreativ werden und hält uns auf natürliche Weise gesund.

Zum einen müssen diejenigen, die saisonale Produkte einkaufen, die frischen Lebensmittel auch kochen. Dadurch werden Fertigprodukte vermieden. Ungewollte und teils versteckte Zusatzstoffe bleiben unserem Organismus fern und Köch:innen bestimmen selbst, wieviel Zucker und Salz ins Essen kommt. Ganz abgesehen davon macht Kochen wahnsinnigen Spaß.

Zum anderen benötigt der Körper diese Vielfalt, um gesund zu bleiben. Die Vitamine des herbstlichen Apfels stellen uns auf die kalte Jahreszeit ein. Die vielfältigen Salate des Frühlings schwemmen die winterlichen Gifte aus unseren Körpern und lassen uns den Winterspeck verlieren. Erdbeeren, Gurken und Melonen bieten uns im Sommer die Flüssigkeit, die wir bei hohen Temperaturen benötigen. Saisonale Lebensmittel sind die kleinen Helden der Ernährung und für alle anderen wird es schwer es mit ihnen aufzunehmen.

Jetzt muss ein Saisonkalender ins Haus

Saisonkalender Calendarium Culinarium
©Patricia Schichl/Calendarium Culinarium

Saisonkalender findet Ihr online an verschiedensten Orten. Ich empfehle Euch zum Beispiel die Kalender von EatSmarter!. Ihr mögt es lieber offline? Dann lege ich Euch den Saisonkalender „Calendarium Culinarium“ von der Slow Food Youth ans Herz. Er ist ein wahrer Blickfang für Eure eigene Küche. Mit 50 handgezeichneten Obst- und Gemüsesorten bildet er die Vielfalt der heimischen Lebensmittel ab. Außerdem gibt er nach Monaten genau an, wann sie verfügbar sind – sei es frisch vom Feld oder als Lagerware.  

Mit saisonalen Produkten zu kochen macht das Mealplanning übrigens direkt ein bisschen einfacher. Warum es Sinn macht, eure Mahlzeiten zu planen, lest ihr im Artikel von Lena über ihre 10 guten Lockdown-Gewohnheiten. Da könnt ihr euch auch gleich den Greenschnack Meal Planner herunterladen.

Also …

Wenn wir heute davon sprechen qualitativ hochwertige Produkte zu angemessenen Preisen zu konsumieren, die gut, sauber und fair hergestellt werden und nebenbei noch die Umwelt schonen, dann reden wir keinesfalls von Verzicht. Wir reden vielmehr davon die saisonale Vielfalt zu umarmen. Wir reden davon uns mit ihr auseinanderzusetzen, uns von den Angeboten auf den Märkten anregen zu lassen. Natürlich müssen wir dann ab und zu etwas zu wagen. Vor allem reden wir aber davon viel Spaß in der Küche zu haben. Der Saisonkalender ist dabei ein feiner Wegweiser.